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Goldene Säge für Herrn Stadtbaurat Bodemann

Im Rahmen der Sitzung des städtischen Bauaussschusses (01.12.2010) wurde Herrn Stadtbaurat Bodemann während der öffentlichen Fragestunde die "Goldene Säge" durch Vertreter der BI gegen Calenberger Loch überreicht. Dies geschah als "Anerkennung für die hervorragende Arbeit, eine Firma zu beauftragen, die es geschafft hat, innerhalb von nur acht Stunden das Wachstum von 4000 Jahren zu vernichten." Dies bezog sich auf die Nacht- und Nebelaktion der Abholzung von 106 Gehölzen im Rahmen einer vorgeblichen Altlastensanierung am 16.11. am Calenberger Loch. In der Hoffnung, diese kleine Skulptur werde mehr Anerkennung finden als die 1450 Unterschriften gegen die Planungen zum Hochwasserschutz, die ihm bereits im Mai 2008 überreicht worden waren und die keinerlei Berücksichtigung bei der Planung fanden.

Weiterhin trat in dieser Fragestunde die Erkenntnis zu Tage, dass die Vertreter der städtischen Verwaltung offensichtlich keine Ahnung davon haben, was auf besagter Baustelle tatsächlich stattfindet. Obwohl dort bereits weitreichende Bodenabgrabungen stattgefunden haben, spricht die Stadt noch immer lediglich von der Einrichtung einer Baustelle. Auch dass die dort beschäftigten Arbeiter mit keinerlei Schutzausrüstung gegen ausströmende Gase gesichert sind, war dem zuständigen Mitarbeiter des Bauamtes, Herrn Pohl, offensichtlich unbekannt. Und das, obwohl die im Umweltamt mit der Sanierung befasste Mitarbeiterin Frau Gohla bereits am 28.11. diesen Sachverhalt bestätigt hat. Herr Pohl vertrat die Meinung, dass deratige arbeitsrechtliche Schutzvorschriften erst mit Beginn der eigentlichen Bauarbeiten zum Tragen kämen. Dass dies längst geschehen ist, belegen die Fotos von vergangener Woche.

Auch sonstige Fragen hinsichtlich bislang offensichtlich nicht eingehaltener Vorschriften z.B. in Hinblick auf den Einsatz von Fahrzeugen mit gültiger Umweltplakette wurden mit dem Hinweis auf die in Augen der Stadt gegenwärtig noch nicht existente Baustelle verneint. Auch hier sprechen die Bilder andere Worte.

Inwieweit tatsächlich auch der genehmigte Fahrweg für den Abtransport der kontaminierten Erde eingehalten wird, konnte ebenfalls nicht abschließend geklärt werden. Hier sprach Herr Bodemann von einer Fahrtroute über Braunstraße, Goethekreisel, Humboldtstraße, Deisterstraße und Deisterkreisel auf den Schnellweg, während die genehmigte Fahrtstrecke über den Königsworther Platz auf den Schnellweg führen müsste. Hier scheint ein Verstoß gegen die genehmigten Pläne offensichtlich.

Weiterhin wurde die Frage gestellt, inwieweit bei einer Durchführung der geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen die Planungen hinsichtlich der Gestaltung der neuen Uferzone in die Überlegungen zum Projekt "Hannover 2020" einbezogen werden könnten. Dabei stellte sich heraus, dass diese 2020-Planungen weitestgehend abgeschlossen sind. Lediglich durch das Planfeststellungsverfahren zum Hochwasserschutz (Erörterungstermin zu den Einwendungen vorraussichtlich im Februar 2011) ist es noch möglich, planerische Veränderungen anzubringen. Die Frage, wie dies geschehen kann, wenn diesbezüglich keine Einwendungen erhoben worden sind, blieb offen.

[PM Bürgerinititive gegen das Calenberger Loch, 02.12.2010, Christiane Specht (Email [1])]