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Rukeli oder die Regeln des Respekts.

Sinti-Geschichte(n) in Hannover erzählen
„Wir treten auf!“
Im Dialog mit jungen Sinti über Diskriminierung und Respekt
23. Juni 2011, 18:30 Uhr, Vortragsaal Historisches Museum

Junge Sinti, die als Laiendarsteller in dem Theaterstück „Trollmanns Kampf“ im Rahmen des Projektes „mer zikrales“ (dt. „wir zeigen es“) mitgewirkt haben, berichten über ihre Erfahrungen von heutiger Diskriminierung und Ausgrenzung und über ihre Chancen durch das Kooperationsprojekt mit dem Jungen Schauspiel Hannover.

Regisseur Marc Prätsch, Dipl. Päd. Sabine Jensen (Caritas Hildesheim) und Vertreter der „Mer Zikrales“-Schauspielgruppe berichten über das gemeinsame Projekt und die Zusammenarbeit.
Als weiteren Gast begrüßen wir Matthäus Weiß (Landesvorsitzender der Sinti Schleswig Holstein), der das Wohnprojekt „Maro Temm“ und das „Mediatorinnen-Projekt“ in Kiel vorstellen wird.

Johnny Böhmer und Boris Erchenbrecher berichten über weitere Schul- und Ausbildungsprojekte in Norddeutschland und erörtern die Notwendigkeit individueller Beratung und Unterstützung von jungen Sinti auf ihrem Ausbildungsweg.

Ergänzend wird die Arbeit des Niedersächsischen Verbandes Deutscher Sinti e.V. und der Niedersächsischen Beratungsstelle für Sinti und Roma e.V. vorgestellt.

Bürgermeister Bernd Strauch wird den Abend moderieren.

Musikfest zur Erinnerung an Johann „Rukeli“ Trollmann

Begegnung im Herzen der Stadt
Ballhofplatz am 24. Juni 2011 von 17.15 bis 21 Uhr
Eintritt frei

Das Projekt „Rukeli oder die Regeln des Respekts“ hat im Mai und Juni 2011 an den hannoverschen Boxer Johann „Rukeli“ Trollmann erinnert. Trollmann wurde aufgrund seiner sinti-deutschen Herkunft sein Meis- terschaftstitel von den Nationalsozialisten 1933 aberkannt, er wurde diskriminiert, verfolgt und schließlich im Konzentrationslager ermordet.
Zum Projektabschluss veranstaltet das Netzwerk Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover ein großes Musik-Festival auf dem Ball- hofplatz. Alle sind ganz herzlich eingeladen, die Vielfalt der Musik, gespielt von Sinti und Roma, kennenzulernen, das Projekt zusammen mit den Beteiligten zu resümieren und in entspannter Atmosphäre gemeinsam zu feiern.

Es spielen:

Begrüßung:

Moderation: Johannes Schulz
Organisation: Ricardo Laubinger (Hildesheimer Sinti e.V. – Veranstalter des Django Reinhardt Festival Hildesheim)
Ehrengast: Rita Vowe (Tochter von Johann Trollmann)

Auf den Spuren von Johann „Rukeli“ Trollmann

Ein gelesener Stadtrundgang

In einem Rundgang durch die Altstadt Hannovers führt der Historiker Boris Erchenbrecher zur Geschichte der Sinti und der Familie Trollmann in Hannover. Der Boxer Johann Rukeli Trollmann, der 1944 in einem Konzentrationslager ermordet wurde, wuchs in der Altstadt auf.
Auf historischen Fotos sind die Wohnquartiere und Straßenzüge Hannovers in den zwanziger Jahren zu sehen in denen sich die deutschen Sinti um die Jahrhundertwende niederließen. In der Kreuzkirche wird die Ausstellung zur (Verfolgungs-)Geschichte der Sinti und Roma in Niedersachsen besucht.

Roger Repplinger, Journalist und Autor, wird an den Originalschauplätzen während des Rundgangs Auszüge aus seiner Trollmann-Biographie „Leg Dich, Zigeuner!“ lesen und die Geschichte des „Deutschen Meisters im Halbschwergewicht“ des Jahres 1933 näher bringen.

Der „gelesene“ Rundgang beginnt am Dienstag, 28. Juni 2011, um 16 Uhr am temporären Denkmal auf dem Ballhofplatz.
Anmeldungen bitte per Email! [1]

Wir freuen uns auf Sie!

Roger Repplinger: Der Hamburger Autor recherchierte 4 Jahre für die Doppelbiografie zweier Sportler: Johann „Rukeli“ Trollmann und Tull Harder . Der Sinto Trollmann wurde Opfer der NS-Rassenideologie, Harder wurde Täter.

Boris Erchenbrecher: Politologe und Historiker. Veröffentlichungen zur Geschichte der Sinti in Niedersachsen. Arbeitet mit dem Niedersächsischen Verband Deutscher Sinti und der Leibniz-Universität-Hannover in Projekten zur „Lebenssituation und Bildungsaspiration“ von Sinti in Niedersachsen.

[PM Netzwerk Erinnerung und Zukunft [2], 21.06.2011, Kathrin Kühling]