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Integrierte Gesamtschule Mühlenberg: GBH soll Neubau für 63 Millionen Euro errichten

Die Neubaupläne für die Integrierte Gesamtschule (IGS) Mühlenberg nehmen konkrete Formen an. In einer Öffentlich-Öffentlichen-Partnerschaft (ÖÖP) mit der Gesellschaft für Bauen und Wohnen Hannover mbH (GBH) soll für rund 63 Millionen Euro am alten Standort ein innovativer Neubau für Schule und weitere Einrichtungen entstehen. Geplant sind auch neue Sporthallen, Räume für eine Stadtbibliothek, das Bildungs- und Freizeitzentrum Weiße Rose und Theaterpädagogische Zentrum Mühlenberg, ein Jugendzentrum und weitere städtische Einrichtungen. Das sieht der Neubau-Vertrag zwischen der Landeshauptstadt Hannover und der städtischen GBH vor, der jetzt zur Beratung in die politischen Gremien geht. Oberbürgermeister Stephan Weil, GBH-Geschäftsführer Dieter Cordes, Schulleiter Dr. Michael Bax und der Architekt Helmut Dasch stellten die Pläne am Montag, 15. August, zusammen vor.

"Das mit Abstand größte städtische Bauprojekt der kommenden Jahre wird die städtebauliche Mitte am Mühlenberger Markt stärken und dem Stadtteil entscheidende Impulse für die weitere Entwicklung geben. Der Neubau wird der IGS beste Rahmenbedingungen für den Unterricht bieten", betonte Oberbürgermeister Weil. Für die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils stünden künftig modernste Bildungs-, Freizeit- und Sporteinrichtungen zur Verfügung.

"Wir freuen uns auf die Aufgabe, die größte Schule der Stadt zu erneuern", sagte GBH-Geschäftsführer Dieter Cordes. "Nach dem erfolgreichen Realisierungswettbewerb sind wir dem Neubau ein großes Stück nähergekommen." Jetzt gelte es, die vertragliche Basis für den Ankauf des Grundstücks und den langfristigen Mietvertrag zu schaffen. "Die Pläne lassen bereits erkennen, dass die GBH einen in mehrfacher Hinsicht innovativen Neubau errichten wird", betonte Cordes. "Das gilt für die energetischen Eigenschaften ebenso wie für aktuelle pädagogische und funktionale Anforderungen an ein neues Schulgebäude", sagte der GBH-Chef. Auch in der Bewirtschaftung werde die GBH einen neuen Weg einschlagen und die Schule für einen pfleglichen Umgang mit Inventar und Bausubstanz belohnen. Wenn das Instandhaltungsbudget nicht ausgeschöpft werden müsse, könne die Schule die Mittel in Abstimmung mit der Stadt anderweitig verwenden.

Schulleiter Dr Michael Bax lobte die Pläne. "Der Neubau der IGS Mühlenberg wird ein offenes und einladendes Gebäude sein. Die Raumgestaltung unterstützt die Individualisierung und Eigenständigkeit der Schülerinnen und Schüler in ihrem Lernen. Sie entwickeln zusammen mit Eltern und Lehrkräften gemeinsam die Umsetzung eines Konzeptes, in dem erfolgreiches Lernen innerhalb einer anregenden Lernatmosphäre stattfinden kann", sagte Bax.

Vorgeschichte

Der alte Gebäudekomplex der IGS aus dem Jahr 1973 gilt seit Längerem als stark sanierungsbedürftig. Ursprünglich war geplant, die IGS, den großen Sporthallenbereich sowie das Mehrzweckgebäude im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft zu sanieren. Der Rat beauftragte dann 2006 die Verwaltung, die städtischen "Töchter" in die Schulsanierung mit einzubeziehen. Dabei stellte sich heraus, dass für ein Projekt dieser Größenordnung nur die GBH in Frage kam.

Machbarkeitsstudie

Die GBH ließ im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mögliche Vorteile eines Neubaus gegenüber der Sanierung untersuchen. Schon eine vereinfachte Lebenszyklusbetrachtung hatte neben qualitativen Vorteilen eines Neubaus auch wirtschaftliche Vorteile festgestellt. Nach genauer Überprüfung mehrerer Sanierungs- und Neubauvarianten durch die GBH entschied sich die Stadt für einen Neubau der IGS. Es stellte sich heraus, dass dies unter heutigen pädagogischen, funktionalen und energetischen Anforderungen langfristig die kostengünstigere Lösung ist. Der Rat beauftragte daraufhin die Verwaltung, mit der GBH den jetzt vorliegenden Vertrag auszuhandeln.

Wettbewerb und Planung

Nach einem zwischen Stadt und GBH abgestimmten europaweiten Realisierungswettbewerb fiel die Entscheidung letztendlich für ein Neubaukonzept des Stuttgarter Architekturbüros Dasch, Zürn, von Scholley. Kriterien waren in der Reihenfolge der Gewichtung des Kriterienkatalogs:

Ein ausschlaggebendes Kriterium war auch die Möglichkeit, den Großteil des Neubaus parallel zum laufenden Schul- und Sportbetrieb im Altgebäude der IGS zu errichten. Eine Auslagerung ist nun lediglich für die Stadtteilnutzungen erforderlich.

Die Pläne sehen ein Raumprogramm mit optimaler Funktionalität in einem klar strukturierten Gebäude vor. Schule und übrige Einrichtungen sind anhand eines klaren Erschließungssystems mit leichter Orientierbarkeit für alle Nutzergruppen verknüpft. Der Neubau wird als Passivhaus errichtet und ist barrierefrei.

Die Planungen sehen sechs miteinander verbundene drei- und viergeschossige Gebäude mit insgesamt rund 27.000 Quadratmetern Nutzfläche vor. Davon stehen der IGS mit rund 1.900 SchülerInnen und 170 LehrerInnen fünf Gebäude (24.000 Quadratmeter) für Unterricht, Sport und Verpflegung zur Verfügung. Dazu gehören rund 250 Klassen- und Funktionsräume, eine große Mensa, zwei Dreifeldsporthallen und das Energie Lab der IGS.

Das sechste Gebäude ist vorgesehen für eine Aula mit Bühne, die Stadt-/ und Schulbibliothek, das Bildungs- und Freizeitzentrum Weiße Rose und Theaterpädagogisches Zentrum Mühlenberg, ein Jugendzentrum und weitere städtische Einrichtungen (Kommunaler Sozialdienst, Jugend-, Familien- und Erziehungsberatung, Kommunaler Seniorenservice).

Zeitplan:

Nach dem Ratsbeschluss kann nach weiterer Planungsvorarbeit voraussichtlich im Herbst 2012 mit der Realisierung begonnen werden. Insgesamt wird mit einer Bauzeit von ca. 40 bis 46 Monaten gerechnet, sodass die Fertigstellung des Komplexes in 2015/2016 zu erwarten ist. Die Umsetzung ist in mehreren Bauphasen vorgesehen:

Finanzierung:

Die GBH finanziert die Investition durch die Aufnahme von Darlehen. Die Stadt mietet die Räume auf 30 Jahre an. Während dieser Zeit ist die GBH für die Unterhaltung und größtenteils auch für den Betrieb des Gesamtobjektes verantwortlich.

Das Unternehmen GBH - Partner der Landeshauptstadt Hannover

Die Gesellschaft für Bauen und Wohnen Hannover mbH (GBH) ist das Wohnungsunternehmen der Landeshauptstadt Hannover. Die GBH versteht sich als Instrument der kommunalen Wohnungspolitik. Ihr gehören ca. 13.500 Wohnungen, davon ca. 50 Prozent öffentlich gefördert. Bei ihren Aktivitäten lässt sich die Gesellschaft vom Grundsatz der sozialen Verantwortung leiten. Oberste Priorität haben für die GBH sämtliche Tätigkeiten im und rund um den vorhandenen Immobilienbestand. Sie versteht sich als Partner einer sich wandelnden Kommune und übernimmt Vorbildfunktion als zielgerichteter und innovativer Dienstleister. Die GBH ist eines der ersten nach DIN EN ISO 9001 zertifizierten Wohnungsunternehmen, bestätigter Sanierungsträger der ADS und Partner der Klima-Allianz Hannover 2020.

[Pressemitteilung LH Hannover [1], 15.08.2011]