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Offener Bücherschrank in Bemerode eingeweiht

Vermächtnis von Monika Müller (†) das 23. Mal fortgeführt
Mit einer Künstleraktion – dem Projekt „Open Public Library“ – begann es 1991 in Graz und wurde in den Jahren darauf in Hamburg und Mainz jeweils auch dort als Kunstprojekt initiiert. 1996 wandelte sich die Betrachtungsweise. In privater Regie wurde in Darmstadt die erste Offene Bibliothek eingerichtet, allein bezogen auf das Buch, ein Kulturgut, das man höchstens weggibt, aber nicht wegwirft, so die dahinter steckenden Gedanken.

Nikolas Müller, Sohn der zwischenzeitlich verstorbenen SPD-Ratsfrau Dr. Monika Müller und damals Student in Darmstadt, berichtete seiner Mutter von dieser erfolgreichen Idee des Büchertausches und des Bücherausleihens. Dieses war rund um die Uhr möglich an einer für alle zugänglichen, gewöhnlich zentralen Stelle. Monika Müller erweckte diese Idee dann 2004 in Hannover zum Leben. Und der 23. Offene Bücherschrank wurde jetzt am 7. September 2011 vor dem Rathauseingang in Bemerode mit einer kleinen Zeremonie eingeweiht.

Bei der Enthüllung des Bücherschrankes auf dem Bemeroder Rathausplatz: (v.l.) SPD-Bezirksratsherr Bernd Rödel, Bezirksbürgermeister Dr. Manfred Benkler, Stephan Mingers (Städt. Bücherschrankkoordinator) und Patin Marita Alig

Bezirksbürgermeister Dr. Manfred Benkler begrüßte vor allem die Bücherschrankpatinnen Marita Alig und Editha Renn, die die Anregung zur Aufstellung in Bemerode gaben. Benkler sprach seinen Dank an die Initiatoren aus und überreichte den Patinnen Blumensträuße, verbunden mit dem Wunsch, dass der Schrank weder von Vandalismus betroffen noch dass Schundliteratur darin vorzufinden sein möge. Und er würdigte den vom Stadtbezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode geleisteten Kostenbeitrag zu einer kleinen, aber feinen Bücherbörse im Stadtteil, ein Stück Kulturarbeit vor Ort. Die Bücherschrankpatinnen verteilten Kuchen und Getränke an die Besucher, die Einsteller von Büchern und die Politiker, die die Aufstellung dieses Schrankes ermöglichten. Das Blasorchester Kronsberg spielte in kleiner Besetzung dazu fröhliche Weisen. Jetzt sind alle Einwohnerinnen und Einwohner eingeladen, dem Schrank Bücher zu entnehmen, diese zu lesen und zurückzustellen oder gegen andere Bücher auszutauschen.

Unter den Gästen befand sich Ilona Kiegeland, die einen solchen Bücherschrank in Kirchrode betreuen möchte. Der Bezirksrat befand den weiteren SPD- Antrag dazu am selben Tag mehrheitlich jedoch nicht als so dringlich, so dass eine Abstimmung darüber erst am 9. November auf der Tagesordnung steht.
Es bleibt also abzuwarten, welche Entscheidung der neue Stadtbezirksrat zu diesem Thema treffen wird. Und es wird etwa ein Jahr dauern – eine Zustimmung vorausgesetzt, bis alle organisatorischen und baulichen Voraussetzungen gegeben sind. „Der Werkstatt-Treff Mecklenheide, eine Initiative insbesondere zur Einbindung von Langzeitarbeitslosen in das gesellschaftliche und Arbeitsleben, steht bereit, erneut einen robusten Schrank zu bauen und aufzustellen“, so war von kompetenter Stelle zu hören. „Hoffentlich kann das bald geschehen“, entgegnete SPD-Bezirksratsherr Bernd Rödel. (fjk)

[PM SPD-Fraktion im Stadtbezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode der LH Hannover [1], 30.09.2011]