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SBiCaLo zur Neugestaltung der Altlastensanierungsfläche

Kritik am Wegesystem
Auf der Sitzung des städtischen Bauausschusses am 05.10. wurde erneut vehemente Kritik am geplanten und teilweise schon realisierten Wegesystem für die neue Fläche des Glockseeparks nach Abschluss der Arbeiten zum sog. Hochwasserschutz geäußert. Die Gründerin der SBiCaLo, Frau Eichhorn, wies eindrücklich auf die Mängel bei der Planung hin. Wir erinnern uns: Im Mai 2008 hatte Stadtbaurat Bodemann der SBiCaLo schriftlich „die Wiederherstellung eines attraktiven Landschaftsraumes“ im Bereich des Ihme-Abgrabungsgebietes zugesichert. Was nun im Bereich der Altlastensanierung entstanden ist, hat damit so gar nichts zu tun. Trotz geäußerter Bedenken der SBiCaLo über die eckige und wie mit dem Lineal gezogene Wegeführung, wird dieser Plan des sog. Landschaftsplanungsbüros nun eins zu eins umgesetzt. D.h. es wird im gesamten Abgrabungsgebiet vom Krankenhaus Siloah bis hinter die Leinertbrücke nicht einen einzigen Bogen im Wegeverlauf geben.

Einer der neuralgischen Kreuzungspunkte

Spitze Winkel in den Verbindungen zwischen oberem und unterem Radweg führen zwangsläufig zu Begegnungsproblemen. Optisch unschön, phantasielos, wenig parkartig und noch weniger praktikabel. Denn die Kreuzungen sind teilweise derart gestaltet, dass man anhalten muss, wenn man per Rad die Fahrtrichtung ändern will. Wie sich hier 2 Radfahrer ungefährdet begegnen sollen, bleibt völlig schleierhaft. Die Gestaltung ist geeignet, Unfälle zu provozieren. Selbst die mit der Anlage der Wege beschäftigten Bauarbeiter können diese Art der Planung nicht verstehen und halten sie für genauso weltfremd, wie wir. Hinzu kommt die Behinderung des Radverkehrs im oberen Teil durch 60 cm hohe Mauern, die als zusätzlicher Hochwasserschutz dienen sollen.

„Nirgendwo in Hannover gibt es eine derartig eckige und unpraktikable Wegeführung. Warum ausgerechnet hier?“ bemängelt Frau Eichhorn. Und in der Tat, die geplante Neuanlage des Parks lässt Zweifel daran aufkommen, ob die Planer jemals vor Ort waren und sich den Flussverlauf vor Augen geführt haben. Denn selbst das dem Calenberger Loch gegenüberliegende Ihmezentrum passt sich in seinem Verlauf dem Fluss an. Und auch der Architekt der neuen Benno-Ohnesorg-Brücke hat mit dem geschwungenen Verlauf der Seitenwege eine Lösung gefunden, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt.

Auf einer Begehung am 21.06.2011 mit Mitgliedern des Bezirksrats Mitte und Bediensteten des Grünflächenamtes wurde erneut auf diese Mängel der Planung hingewiesen. Offenbar ist es nicht genug, dass die Anwohner des Gebietes ihres Parks beraubt werden, sie werden jetzt auch noch zusätzlich mit einer unharmonischen, lieblosen Gestaltung des Bereiches bestraft. Immer wieder wurde im Verlauf der letzten 3,5 Jahre sowohl vom Baudezernat wie auch vom Grünflächenamt darauf verwiesen, dass „man über die Gestaltung später noch reden könne“. Dies hat sich nun aber – erneut – als leeres Versprechen herausge-stellt. Auf Anfragen im Grünflächenamt (17. u. 20.9.2011), in wieweit die Anregungen und Vorschläge der Bürger aus der Begehung in die weitere Planung mit aufgenommen werden, gab es bis heute keine Antwort.

Wir fordern somit, die weiteren Planungen hinsichtlich Ästhetik und Praktikabilität zu überarbeiten. Allein, es fehlt der Glaube an Einsicht bei Politik und Verwaltung. Schon im Bezirksrat Mitte wurde ein Antrag der CDU-Fraktion abgelehnt, der hier Änderungen forderte. Und die Verwaltung der Stadt tut sowieso nichts anderes, als ursprünglich geplant. Schon allein, damit es dabei nicht zu Verzögerungen und Mehrkosten kommen könnte, wird sie jeglichen anderen Lösungsansatz ablehnen. Denn dass es ihr vor allem darauf ankommt, beweist sie einmal mehr mit der schon vorgenommenen Fertigstellung des altlastensanierten Gebietes nach den von ihr festgestellten Erfordernissen. Obwohl diese Fläche in ihrer Neugestaltung genauso dem Planfeststellungsverfahren unterliegt, wie der Rest des Glockseeparks, wurden hier einmal mehr Fakten geschaffen, für die die rechtlichen Grundlagen fehlten.

[PM Stadtteilbürgerintiative Calenberger Loch [1] (SBiCaLo), 07.10.2011, Thomas Ganskow]