- ihmebote - http://www.ihmebote.de -

Freundliche Räume für schwierige Themen

„Malteser Sozialzentrum St. Augustinus“ in Hannover feierlich eingeweiht
Hannover (mhd) Die soziale Arbeit der Malteser in der Diözese Hildesheim hat nun ein freundliches, helles Zuhause: Am Montag, 6. Oktober 2014, weihte Pater Jochen Aretz SDB, Pfarrer von St. Augustinus in Hannover-Ricklingen, in einer Feierstunde mit rund 50 Gästen offiziell das „Malteser Sozialzentrum St. Augustinus“ ein. Zugleich eröffneten die Malteser dort die neue „Beratungsstelle für abschiednehmende Kinder und Jugendliche“. Das Sozialzentrum findet sich im Don-Bosco-Haus der Pfarrgemeinde St. Augustinus [1], Göttinger Chaussee 147, in Hannover-Ricklingen.

Das Thema Tod werde von vielen Menschen ausgeklammert, bedauerte Kabarettist Matthias Brodowy, Schirmherr des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes der Malteser, in seiner kurzen Ansprache vor der Weihe der neuen Räume. Gegen diese „große Hilfslosigkeit“ helfe nur, immer wieder Impulse zu setzen und die Menschen wachzurütteln.

Dabei ist es falsch, das Thema Tod nur mit alten Menschen in Verbindung zu bringen. Gerade Kinder und Jugendliche brauchen Zuwendung und Unterstützung, wenn sie in ihrer Umgebung mit solchen Fragen konfrontiert werden. Die neu eröffnete Beratungsstelle unter der Leitung des Theologen und Hospizkoordinators Christoph Mock kümmert sich um solche Kinder und Jugendliche in der Abschiedsphase und in Trauersituationen, steht Eltern und Erzieherinnen beratend zur Verfügung, leistet Präventionsarbeit in Schulen und berät Kindertagesstätten und andere Einrichtungen zum Umgang mit trauernden Kindern. Im vergangenen Jahr, so berichtete Mock, sei er mit dem neuen Beratungsdienst an zehn Tagen in Schulen gewesen und habe 270 Schülerinnen und Schüler erreicht und mit ihnen über den Tod gesprochen. Oft gelinge es, „Sprachräume zu öffnen für Kinder, die solche Sprachräume suchen.“

Das Don-Bosco-Haus, in dem sich das neue Malteser-Sozialzentrum befindet, gehört der katholischen Pfarrgemeinde St. Augustinus in Hannover-Ricklingen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Hilfsdienst und der Pfarrgemeinde geht zurück in das Jahr 2007. Damals boten die Malteser im Don-Bosco-Haus erstmals einen Hospizkurs an. Zwei Jahre später begannen sie dort mit der Demenzarbeit und starteten 2010 das „Café-Malta-Projekt“ für demenzkranke Menschen und deren Angehörige. Im gleichen Jahr begann auch die Arbeit mit trauernden Menschen und 2012 schließlich beteiligten sich die Malteser am bundesweiten Pilotprojekt „GmS – Gib mir ein bisschen Sicherheit“ für Kinder und Schüler in Trauersituationen, aus dem die neu eröffnete Beratungsstelle erwachsen ist.

Bislang mussten sich die fünf hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sozialen Dienste der Malteser ein Büro teilen. Nach dem Umbau und der Renovierung der Räumlichkeiten in der ersten Etage in diesem Jahr verfügen sie nun über drei neue, helle Büroräume, ein Gesprächszimmer und einen Gruppenraum für Kurse. Aktuell engagieren sich an den fünf Standorten in Ricklingen, Bothfeld, Misburg, Garbsen und Seelze 93 Ehrenamtliche in der Hospizarbeit, 20 Trauerbegleiterinnen und 48 Demenzbegleiter.

(Pressemitteilung Malteser Hilfsdienst e. V. [2] , Dr. Michael Lukas, 07.10.2014)