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Ein weiteres Gymnasium in Hannover wird der Realität der Schullaufbahnen nicht gerecht!

Dem Vorhaben der Landeshauptstadt Hannover ein 18. Gymnasium zu gründen begegnet die GEW Region Hannover mit viel Skepsis.
„Für die Schulstrukturplanung insgesamt reicht es nicht aus allein den Blick darauf zu lenken, wie viele Schülerinnen und Schüler beim Übergang von der vierten in die fünfte Klasse an einem Gymnasium angemeldet werden“, so der Kreisvorsitzende Harald Haupt.

Vielmehr müsse die Stadt Zahlen darüber offen legen, wie viele dieser Kinder die siebte oder achte Klasse des Gymnasiums überhaupt erreichen und zudem, wie viele Wiederholer es in den einzelnen Jahrgängen gibt. „Es ist doch die Realität, dass alle weiterführenden Schulen außer der Gymnasien in den fünften Klassen mit weit weniger Schülerinnen und Schülern beginnen als sie dann in den weiteren Klassenstufen unterrichten müssen“, so der Grundschullehrer. Die unbekannte hohe Zahl von Wiederholern an den Gymnasien ist ein sicheres Indiz dafür, dass zahlreiche Schülerinnen und Schüler nicht dauerhaft diese Schulform besuchen werden.

Auch mit Blick auf den gerade verabschiedeten Koalitionsvertrag sollte die Entscheidung nicht überstürzt werden. Eltern sollen auf Wunsch wieder eine Schullaufbahnempfehlung für ihr Kind bekommen können. Davon werden viele Eltern Gebrauch machen, um sich sicherer orientieren zu können. Zudem wollen die Koalitionäre den Schülerinnen und Schülern eine zweijährige Zeit einräumen, um den richtigen Bildungsweg für sie an einer weiterführenden Schule zu finden. „Das sind doch zurückhaltende Formulierungen für das erkannte Problem, das weit mehr Schülerinnen und Schüler in der fünften Klasse an einem Gymnasium beginnen, aber diese Schulform nicht dauerhaft besuchen“, so Haupt.

„Aus unserer Sicht gibt es daher viele Gründe über eine weitere Integrierte Gesamtschule in Hannover nachzudenken! Diese wäre in der Lage die Kinder dauerhaft zu beschulen, weil sie darauf ausgerichtet ist alle Begabungen gut und gezielt einzubeziehen und zu fördern. Damit droht den Kindern keine Abschulung und kein Sitzenbleiben mehr. Bestehende Lerngruppen, die nicht nur in der Schule gewachsen sind, sondern auch das private Leben bereichern, müssten nicht mehr auseinandergerissen werden“. Daher ist die Überlegung, weitere Integrierte Gesamtschulen um Oberstufen zu erweitern genau der richtige Weg.

(Pressemitteilung Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Kreisverband Region Hannover [1], 24.11.2017)